Das Anheben der Klassenräume des Neubaus auf einen Tisch ermöglicht, dass unterschiedlichen Funktionen und Freizeitbedürfnisse ihren Raum auf eigenen, aber auch auf ineinander übergehenden Flächen mit ganz unterschiedlichem Charakter erhalten.
Im Kontext der kleinstädtischen Struktur Neu Allermöhes im Osten Hamburgs, mit seinen prägenden Wasserzügen und den überwiegend ein- bis zweigeschossigen Reihenhäusern, wurde der Erweiterungsbau der Anton-Ree-Schule als ein Haus auf der grünen Wiese ausformuliert. Das gesamte Schulgelände ist als Lern- und Freizeitort definiert und zu einem Kindercampus umgestaltet, auf dem die Kinder – auch durch stadteilbezogene Aktivitäten – die Schule als einen lebendigen Ort innerhalb des Quartiers verstehen können.
Vor diesem Hintergrund ist die bauliche Struktur zu sehen: Der Schulhof wird durch das Gebäude nicht in einzelne Flächen aufgeteilt; das Anheben der Klassenräume des Neubaus auf einen Tisch ermöglicht, dass unterschiedlichen Funktionen und Freizeitbedürfnisse ihren Raum auf eigenen, aber auch auf ineinander übergehenden Flächen mit ganz unterschiedlichem Charakter erhalten.
Das Raumkonzept im Inneren folgt dem einer offenen Grundrissgestaltung. Die aufgeständerten Klassenräume können durch große Schiebetüren flexibel mit den angrenzenden Differenzierungs- und Jahrgangsflächen verbunden und in verschiedenen Kombinationen genutzt werden. Eine Doppelnutzung erfährt dabei die beidseitig raumhoch verglaste Schulkantine im Erdgeschoss, die durch weit spannende Brettschichtholzbinder stützenfrei als Mehrzweckraum genutzt werden kann.
Das entwurfsprägende Fassadenmaterial, eine geradlinige Zink-Stehfalz-Deckung, zitiert die in der Nachbarschaft und auf dem Schulgrundstück am Bestandsgebäude vorkommenden Dachgauben.
Projekttyp | Realisierungswettbewerb, Schulneubau |
Auszeichnung | 1. Preis, Wettbewerbsgewinn |
Planung | 2014/15 |
Fertigstellung | 06.2016 |
Standort | Hamburg-Allermöhe |
Bauherr | SBH | Schulbau Hamburg |
Größe | 1.534 qm BGF |
Kosten | 3,1 Mio. Euro brutto (KG 300 + 400) |
Bearbeitung | LPH 2–8 der HOAI |
Fotos | Marcus Ebener |