Mit einem konzeptionellen Entwurfsansatz zu einem Dokumentations- und Forschungszentrum für NS-Architektur wurde – entgegen dem Wunsch der Wettbewerbsauslober – eine langfristige Nutzungsmöglichkeit für das Areal des ehemaligen olympischen Dorfes von 1936 entwickelt.
Die Konzeption basiert auf einer regionalen Verankerung und setzt damit eine Gesamtplanung voraus. Bislang orientierten sich alle Konzepte für das ehemalige olympische Dorf bei Berlin an kommerziellen Freizeit- oder Wohnnutzungen, die sich ausschließlich an die Olympiageschichte anlehnen. Um den Besuchern zu vermitteln, welche Stellung und Funktion der historische Ort im nationalsozialistischen Herrschaftssystem innehatte, sollte jedoch als Kernnutzung ein zeitgeschichtliches Dokumentationszentrum, eine regionalgeschichtliche Ausstellung und die Anknüpfung an die Naturlandschaft der Döberitzer Heide (als ehemaligem Truppenübungsplatz) geplant werden. Ein solches Konzept, das die Geschichte in allen ihren Facetten aufgreift, sie dokumentiert, reflektiert darstellt und sichtbar macht, regt die Erinnerung an, archiviert und vermittelt letztlich erlebbare Geschichte.
Die Maßnahmen der Entwurfskonzeption gliedern sich in drei Planungsbereiche:
. Sanierung und Nachnutzung der erhaltenen Großbauten,
. einen Pfad als übergeordneter Erschließungsebene mit audio-visuellen Informationspunkten, die der Besucherin und dem Besucher Hintergründe zur Geschichte des Ortes vermitteln, und
. der Bestandsbebauung, mit der je nach baulichem Zustand und historischer Bedeutung unterschiedlich verfahren wird.
Projekttyp | Ideenwettbewerb |
Auszeichnung | Lobende Erwähnung |
Planung | 2005 |
Standort | Olympisches Dorf von 1936, Elstal bei Berlin |
Auslober | DKB Stiftung für gesellschaftliches Engagement |
Größe | 50 ha |