Das Ledigenhaus in der Rehhoffstraße am Rande der südlichen Neustadt galt 1912, zur Zeit seiner Erbauung, als „hochmodern“. Es war der politische Versuch, auf soziale und städtebauliche Notwendigkeiten der boomenden Welthafenstadt Hamburg und der wachsenden Arbeiterschaft am Hafenrand zukunftsorientiert zu reagieren und zugleich eine neue Wohnform aus 120 funktionalen Einzelzimmern, mit einer Größe von jeweils 8 m², und großzügigen, ansprechend gestalteten Gemeinschaftsräumen zu etablieren. Dieser heute noch existierende Wohntypus ist aktuell durch eine geplante Umnutzung bedroht. Zwei Prospekte – skalierte historische Postkartenansichten – der ehemaligen Gemeinschaftsräume wurden auf ein Gitternetz gedruckt.
Diese Abbildungen stellen den ehemaligen Raum dar und schaffen dadurch einen illusionistischen Rahmen für Vorträge, Filmveranstaltungen und eine Ausstellung im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2012 zur Geschichte des Ledigenhauses. Ein Loop von 26 Einzelbildern – von A to Z – ebenso auf ein Gitternetz projiziert, illustriert in Bildern die Geschichte des minimalen Wohnens als assoziative Kette anhand von Beispielen des Textilen als Vorläufer des gebauten Raumes bis zu zeitgenössischen Kunstproduktionen.
Projekttyp | Ausstellungkonzept |
Planung | Architektursommer 2012 |
Standort | Hamburg-Neustadt |
Bauherr | Ros e.V. |
Architekten | acollage. architetktur urbanistik |