Städtebau
Die Erweiterung der Grundschule Anna-Susanna-Stieg platziert sich südlich der bestehenden Klassenhäuser des Seitz-Ensembles, im nördlichen Bereich des Baufelds mit direktem Bezug zu den bestehenden Klassenhäusern. Der Neubau in Form eines kompakten, dreigeschossigen Solitärs sitzt leicht gedreht zwischen den vorhandenen Baumreihen, sodass der schützenswerte Baumbestand erhalten werden kann.
Der Gebäudekörper wird durch gezielte Einschnitte und Rücksprünge differenziert und öffnet sich mit einem überdachten Eingangsbereich zu den bestehenden Gebäuden im Norden, sodass ein klare interne Adressbildung geschaffen wird.
Die neue Sporthalle wird um eine Geschosshöhe versenkt und erhält durch die Absenkung des Geländes einen Außenraumbezug und wird von zwei Seiten natürlich belichtet.
Durch die Positionierung gelingt eine klare Zonierung der Außenräume. Nördlich entsteht nach Rückbau der Gebäude 06 und 07 ein großzügiger, zusammenhängender Pausenbereich. Im Süden des Grundstücks entsteht mit der Neuherstellung der Außensportfläche und der Sprungbahn ein neues Areal für Sport und Bewegung mit Bezug zur Bestandsturnhalle.
Grundrissgestaltung
Im Erdgeschoss befindet sich ebenerdig die neue Mensa. Aus dem Foyer im Herzen des Neubaus werden Sichtbezüge in diese und in die tiefergelegene Sporthalle geschaffen. Im Inneren des Gebäudes werden die Räume um einen funktionalen Kern organisiert. Der Kern nimmt die Erschließung und die Sanitärräume auf.
Die beiden Obergeschosse bilden jeweils ein Jahrgangscluster. Die Jahrgangszentren bilden den Mittelpunkt der Cluster. Durch die Anordnung dieser an jeweils einem „grünen Klassenzimmer“ in Form einer begrünten Terrasse entsteht in den Zentren ein verstärkter Außenraumbezug mit einem optimalen Microklima. Einen eigenen Charakter erhalten die Jahrgangscluster über eine jeweils eigene Ausrichtung, die durch die Erschließung und die Anordnung der Terrassen bedingt ist.
Fassadengestaltung
Die Fassaden des Neubaus sind durch hohe Fensterbänder geprägt. Diese schaffen im Inneren helle, großzügige Räume, bis weit in das Gebäude hinein. Die Fensterbänder basieren auf einem 1,20 m Raster und sich wiederholenden Fensterelementen, wodurch eine hohe Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit gelingen.
Als Fassadenmaterial wird eine Holzfassade, in Form von horizontal angeordneten Rombus-Latten geplant. Mit dem Material Holz wird ein nachwachsendes, CO2-neutrales Material gewählt, welches natürlich altert und sich farblich in den vorhandenen Baumbestand einbettet.
Der gezielte Einsatz von Rottönen in der Fassade nimmt Bezug auf die Ziegelbauten der Bestandsgebäude. Rot lasierte Holzwerkstoffplatten betonen die Einschnitte und Rücksprünge und finden sich in der Farbigkeit der Fensterbänder wieder.
Die Mensa und die Sporthalle erhalten ebenerdig großzügige Verglasungen, für welche aus der horizontalen Holzlattung ein Sonnenschutz entwickelt wird.
Nachhaltigkeit
Für eine nachhaltige Gestaltung des Neubaus wird vorgeschlagen, im weiteren Verlauf der Planung Flexibilität im Tragwerk einzuplanen, sodass sowohl eine Umnutzung, als auch eine Erweiterung möglich wären. In der Konstruktion und der Oberflächenmaterialität, wird mit möglichst natürlichen und beständigen Materialien gearbeitet.
Ziel ist, eine dauerhafte Architektur zu schaffen, die einen geringen Unterhaltsaufwand hat und die sich veränderten Bedingungen anpassen kann.
Projekttyp | Wettbewerb VgV |
Auslober | SBH Hamburg |
Architekten | acollage. architektur urbanistik |
Planung | 2024 |
Standort | Hamburg - Schnelsen |
Größe | 3.200 BGF |